Dabei bleibt die ministeriale Linie klar: Man wolle sich an das offizielle Regelwerk der deutschen Rechtschreibung halten, so Bildungsministerin Eva Feußner. Und doch ist es genau dieser Verweis auf sprachliche Normen, der heftige Debatten entfacht. Denn hinter jeder Regel steckt auch eine Haltung. Ob das Genderverbot ein sachlicher Schritt zur Klarheit ist – oder ein ideologisches Zeichen gegen sprachliche Vielfalt – das bleibt umstritten. Und genau darin liegt die Sprengkraft der Entscheidung.
2. Rückhalt für die Ministerin – aber nicht von allen

Die Reaktionen auf das Genderverbot fallen sehr unterschiedlich aus – und spalten selbst die Regierungskoalition in Sachsen-Anhalt. Während Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) sich auf den Rat für deutsche Rechtschreibung beruft, kritisieren Koalitionspartner wie die SPD die Entscheidung scharf. Diese sehe darin eine falsche Prioritätensetzung, gerade angesichts von Unterrichtsausfällen und Lehrermangel.
Die FDP wiederum mahnt zur Gelassenheit und erklärt, es gehe nicht um Kulturkämpfe, sondern um die Anwendung geltender Normen. Genau das sorgt jedoch für Kritik von außen: Oppositionsparteien wie die Grünen sehen in dem Verbot ein ideologisches Signal – und werfen dem Ministerium vor, sich unnötig in eine politische Debatte zu begeben. Die Uneinigkeit zeigt: Sprache ist längst mehr als Grammatik – sie ist Politik.
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